Bevor hier gleich ein Feuerwerk der Vorurteile gegen Ordnungsmuffel gezündet wird, kurzer Hinweis: Ich gehöre zur Gruppe der chaotisch Kreativen. Bei mir gibt es nicht unbedingt eine klare Linie, was Ordnung angeht. Für Formulare habe ich meine Standard-Ordner, Kabel kommen in die eine Kiste, diverses anderes Zeug in eine andere Box. Alles andere liegt und fliegt mal hier, mal da. Mit dem Effekt, dass ich hin und wieder Dinge suche, die ich letzte Woche definitiv noch irgendwo gesehen habe… Aber – und das kann ich mir selbst zugutehalten – ich versuche so vieles wie nur möglich in irgendwelche Kisten oder Ablagen zu packen. Das erleichtert die Suche zwar nicht immer, aber es gibt mir selbst das Gefühl, es ordentlich (*hust*) verstaut zu haben. Irgendwie beschleicht mich aber auch der Eindruck, dass gerade Männer es irgendwie mit Kisten und Boxen haben. Warum will jeder Mann eine Werkzeugkiste? Warum müssen Schrauben und Gummidichtungen in eine kleine transparente Kunststoffbox gelegt werden? In der Abstellkammer tummeln sich gefühlt 17.000 Boxen und Kisten – was hat das mit Ordnung zu tun? Ich weiß es selbst nicht so genau…
Vor kurzem hat mich in einem Newsletter eine Kiste angelacht, die musste ich einfach haben! Irgendetwas werde ich schon finden, was dort drin verstaut werden möchte. Die Rede ist von der Toyo Toolbox – hier in Form des Modells Y350. Eine schönere Werkzeugkiste habe ich noch nie gesehen!
Die ungewöhnliche Form der gut 1 kg schweren Toolbox gibt ihr einen gewissen Vintage-Look, das Design mit dem gewölbtem Deckel, den abgerundeten Ecken und dem einklappbaren Tragegriff könnte glatt aus den 50ern kommen. Dazu kommt die Schnalle und – in meinem Fall – die mattschwarze Lackierung – ich könnte mich glatt selbst in diese Kiste legen… Leider ist beim Transport der Lack an der Schnalle etwas abgeblättert, aber mit ein bisschen Acryllack bekomme ich das wieder hin.
Die Toolbox ist etwa 36 cm lang, 16 cm tief und 11 cm hoch – das ist jetzt vielleicht nicht gan so groß und kann nicht unbedingt mit klassischen Werkzeugkisten verglichen werden. Aber so muss man auch nicht lange kramen, bis man das gewünschte Utensil gefunden hat, obwohl die Kiste leider ohne Trennwände oder ein Teilungssystem ausgestattet ist.
Japanische Liebe zum Detail
Für die Fertigung der Werkzeugkiste zeichnet sich Toyo Steel aus Osaka verantwortlich, dementsprechend merkt man auch, die hochwertige Verarbeitung. Der Deckel passt ohne irgendwo zu verkanten, die Scharniere geben keinen Laut von sich – genau so stelle ich mir japanische Qualitätsprodukte vor. Das Geheimnis der Produktion ist, dass die Kiste aus einem einzigen Stück Stahlblech tiefgezogen ist. Die Formen kommen also ganz ohne Schweißnähte aus. Das Resultat ist eine für ihre Größe doch sehr leichte Box, die aber mächtig stabil und robust ist.
Klar, knapp 40 Schleifen für ne Kiste ist schon ne Stange Geld – für den Kurs bekomme ich bei IKEA 10-15 Plastikboxen. Aber bei diesem Design kann man einfach nicht Nein sagen. Ob für Tattoo-Werkzeug, Malerbedarf, Arduino-Kleinteile oder einfach nur schnödes Werkzeug – dort drin sieht alles gut aus und findet seinen Platz. Es gibt die Toolbox auch in kleineren Formen – bei denen man aber auf den markant gewölbten Deckel verzichten muss – und neben schwarz auch in den Farben rot, silber und stahlblau. Bei bei Modulor oder Manufactum erhältlich.