Wenn die Hersteller von Notebooks zunehmend mit Anschlüssen geizen, muss eine andere Lösung her. Als eine Art Schweizer Taschenmesser möchte sich der Anker 655 USB-C Hub präsentieren. Hier gibt es deutlich mehr, als der schlichte Name vermuten lässt. Neben zwei USB-A-Ports mit teils rasanter Geschwindigkeit fällt vor allem die Ladeleistung über Power Delivery von 100 Watt auf. Auch an einen HDMI-Anschluss sowie Ethernet-Port wurde bei der Herstellung gedacht – und das ist erst der Anfang.
Je flacher und moderner das Laptop, desto schlechter sieht es bei den Anschlussmöglichkeiten aus. Der Trend hat sich in den letzten Jahren beschleunigt und ist längst nicht nur ein Phänomen, über das sich Apple-Kunden beklagen. Wenn das Gerät kaum dicker ist als wenige Millimeter, dann bleibt kein Platz mehr übrig für einen klassischen und im Vergleich recht großen Ethernet-Anschluss – behaupten zumindest die Hersteller. Falls also mancher Port wegrationalisiert wurde, dann bleibt Kunden im Grunde nichts anderes übrig, als auf eine externe Lösung zu setzen. Statt einen einzigen Adapter zu kaufen, kann sich auch ein Blick auf ein „Multitool“ wie den Anker 655 USB-C Hub lohnen. Hier stehen diverse Anschlüsse bereit, die per USB-C an den Rechner gekoppelt werden.
USB-Hub als 8-in-1-Gerät
Beim Hub von Anker handelt es sich um ein 8-in-1-Gerät, was sich aber dennoch nicht mit ausufernden Abmessungen bemerkbar macht. Der kleine Helfer für den digitalen Alltag verfügt über zwei Anschlüsse des Typs USB-A 3.2 Gen 2. Einer der beiden erlaubt eine Übertragungsgeschwindigkeit von Daten mit bis zu 10 Gigabit in der Sekunde. Damit können 20 GB in nur 16,4 Sekunden übertragen werden – meint zumindest Anker. Hier handelt es sich aber eher um einen maximalen, eher theoretischen Wert, der in der Praxis so nicht erreicht wird. Der zweite USB-A wiederum gibt sich mit 1 Gbps zwar gemächlicher, hat aber dennoch seine Daseinsberechtigung. Hier kann ein Gerät angeschlossen werden, bei dem es nicht primär um Geschwindigkeit geht. Als Hinweis sei noch erwähnt, dass bei den beiden USB-A-Ports keine Stromübertragung vorgesehen ist.
Dass es sich bei dem Produkt um mehr handelt als einfach nur einen USB-Hub, macht ein weiteres Merkmal deutlich. Bei der Produktion wurde nämlich an Power Delivery (PD) gedacht. Angeschlossene Geräte wie zum Beispiel ein Smartphone, eine Powerbank oder ein Display können so mit bis zu 100 Watt versorgt werden, sofern sie selbst eine solche Leistung unterstützen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber der Hinweis, dass keine Datenübertragung oder Medienanzeige bei Power Delivery über USB-C möglich ist. Es wird also wirklich nur der Strom übertragen.
HDMI-Anschluss für externe Displays
Falls das Notebook nicht über einen HDMI-Port verfügt oder dieser schon belegt sein sollte, dann kann der Anker 655 USB-C Hub auch hier für Abhilfe sorgen. Ein HDMI-Anschluss ist vorhanden, um einen zweiten Bildschirm anschließen zu können. Bei der Auflösung müssen keine Abstriche gemacht werden, denn die kleine Box schafft eine Auflösung von bis zu 4K. Bei 60 Hertz als maximaler Bildwiederholrate ist dann aber das Ende der Fahnenstange erreicht. Wer 90, 120 oder 144 Hertz haben möchte, muss sich nach einer höherpreisigen Lösung umschauen. Die direkte Stromversorgung des externen Displays über Power Delivery kann der Anker-Hub aber ohne Probleme übernehmen.
Ferner stehen noch zwei Steckplätze für SD- und microSD-Karten zur Verfügung. Insbesondere die größeren SD-Karten-Plätze sind bei einigen Laptops heutzutage nicht mehr mit dabei. Als maximale Rate bei der Übertragung gibt Anker bis zu 312 Megabyte in der Sekunde an. Selbst bei längeren Filmen mit hoher Auflösung oder anderen riesigen Dateien dauert es also nicht allzu lang, bis sie vollständig übertragen sind.
USB-Hub mit Ethernet- und Kopfhörer-Anschluss
Kommen wir zu den weiteren Möglichkeiten des Anker 655 USB-C Hub. Falls nicht per WLAN gesurft wird, dann bietet die Box einen Ethernet-Anschluss für die Internetverbindung an. Als maximale Übertragungsrate gibt der Hersteller 1 Gigabit in der Sekunde an. Hier hätte sich Anker ruhig etwas großzügiger geben und vielleicht auf 10 Gbps setzen können. Falls die eigene Internetverbindung aber ohnehin nicht mehr als 1 Gbps bietet, besteht kein Problem. Ausgesprochen zukunftssicher ist der Hub in diesem Bereich aber nicht.
Zu guter Letzt bietet der Hub noch eine Anschlussmöglichkeit für klassische Kopfhörer als 3,5-mm-Klinke an. Falls keine drahtlosen Kopfhörer genutzt werden und das Laptop keinen 3,5-mm-Anschluss mehr besitzt (ja, so etwas gibt es tatsächlich) dann kann der Anker 655 USB-C Hub hier einspringen. Dann muss der Hub aber auch strategisch gut auf dem Schreibtisch positioniert werden.
Aus Kunstleder und Nylon
Beim Material hat sich Anker für eine Mischung aus Kunstleder und geflochtenem Nylon entschieden. Kunden haben die Wahl zwischen einer dunklen und einer hellen Variante, die der Hersteller als Kohlengrau und Haferweiß bezeichnet. In Sachen Design macht die Box deutlich mehr her als vergleichbare Geräte dieser Art. Viel Platz auf dem Schreibtisch oder im Rucksack benötigt die Box nicht, denn sie kommt auf Abmessungen von 12,47 x 5,5 x 1,55 cm aus. Mit einem Gewicht von 159 Gramm bleibt der USB-Hub sehr transportabel.
Falls er mal nicht in Benutzung ist, kann der 90°-Stecker zur Aufbewahrung direkt in den USB-C-Anschluss des Hubs gesteckt werden, um etwas Platz zu sparen. Mit knapp 90 Euro gehört der Anker Hub vielleicht nicht zu den günstigsten Geräten dieser Klasse, dafür sieht er aber deutlich besser aus und ist unterwegs ein zuverlässiger Begleiter. Gibt es hier