Lensbaby Trio 28 1 © stuffblog

Lensbaby Trio 28

Drei Effektlinsen in einem Objektiv

Vielleicht habt ihr den Namen Lensbaby schon mal gehört. Die Jungs aus Portland sind für ihre kreativen Objektive bekannt, mit denen sich abgefahrene Effekte zu Papier auf den Sensor bringen lassen. Mit dem Trio 28 ist kürzlich ein Objektiv vorgestellt worden, das die drei beliebtesten Effektlinsen in einer Optik integriert.

Dazu hat Lensbaby in das Grundgehäuse der Optik ein Objektivrad verbaut. Dreht man an diesem, lässt sich einer der drei verschiedene Effekte auswählen. Wer bereits schon mal mit einem Lensbaby-Objektiv fotografiert hat, wird den einen oder anderen davon sicher kennen. So könnt ihr zwischen Sweet, Twist und Velvet wählen.

Die Brennweite ist mit 28 mm angegeben, daher auch der Name des Trio 28. Mit dieser Brennweite lässt sich einiges abbilden, rechnet man den Crop-Faktor dazu, entspricht sie grob der, des Menschlichen Auges. Landschaftsaufnahmen lassen sich damit genauso machen, wie Portraits oder Event-Fotos. Autofokus ist nicht verfügbar, die Linse wird ausschließlich manuell scharf gestellt.

Die Blendenöffnung liegt bei fixen 3,5. Damit erzeugt man schon eine leichte Unschärfe im Hintergrund. Komplett scharfe Aufnahmen sind da eher unwahrscheinlich. Aber dafür sind die Effekte auch nicht gedacht, es sollen Fotos entstehen, die einen künstlerischen Hauch haben und sich von der normalen Fotografie abheben. Die Naheinstellgrenze des Objektivs liegt bei etwa 20 Zentimetern, so kann man auch etwas näher an die Objekte herantreten. Auch ein Filtergewinde ist im Trio 28 vorhanden, dort lassen sich herkömmliche Pol-, UV- oder sonstige Effektfilter mit einem Durchmesser von 46mm anbringen.

Nicht jedes Motiv eignet sich für jeden Effekt, man kann aber wunderbar rumprobieren und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Im einzelnen wirken sich die Effekte wie folgt auf die Bilder aus:

Die Einstellung „Sweet“ erzeugt einen schönen Schärfebereich in der Bildmitte und geht zum Rand hin in eine softe Unschärfe über. Damit lassen sich besonders Portraits sehr schön betonen. Der Effekt eignet sich aber auch um Details an unterschiedlichen Objekten hervorzuheben.

Der „Twist“ Effekt erzeugt ebenso scharfe Hauptmotive in der Mitte, fügt dem Randbereich aber eine leicht verwirbelte Struktur hinzu. So entsteht ein sehr dynamischer Look, man hat das Gefühl, dass sich die Bilder um das Hauptmotiv bewegen.

Die Einstellung „Velvet“ überlagert die Bilder mit einem samtigen Effekt, Konturen wirken leicht glühend. Dieser Effekt bietet sich vor allem bei Portraits an, aber auch Landschaftsfotos erhalten so einen mystischen look.

Nichts für bewegte Motive

Wir haben das Trio 28 an unserer Olympus OM-D E-M5II montiert und sind damit losgezogen. Das Gehäuse ist insgesamt deutlich breiter als ein normales Objektiv, in der Tiefe ist es aber relativ flach, fast schon Pancake-like. So wirkt die montierte Linse nicht all zu klobig an der Kamera.

Die Auswahl der Effektlinse erfolgt relativ leichtgängig, wobei der Widerstand nicht zu locker ist. Hat man eine Einstellung gewählt, merkt man gut, wie das Objektiv einrastet. Auch bei raschen Bewegungen wackelt dort nichts oder verstellt sich aus Versehen. Die Bedienung des Fokusrings bereitete uns aber doch einige Schwierigkeiten, wir haben es nicht einfach gehabt, Motive knackscharf zu knipsen. Das Fokusrad ist unserer Meinung nach etwas zu leichtgängig, schon minimalste Bewegungen ändern den Fokuspunkt sichtbar. Hier muss man echt ein ruhiges Händchen haben und zur Not auch Fokus Peaking nutzen.

Bei sich bewegenden Objekten hatten wir also schon deutliche Probleme, aber auch hier sind ein paar Glückstreffer entstanden. Bei ruhigen Motiven lohnt es sich aber auch ruhig alle 3 Effekte auszuprobieren. Mit dem Trio 28 sollte man einfach losziehen und spontan fotografieren, der Spaß an den Effekten stellt sich von selbst ein. Weiter unten findet ihr einige Beispielbilder unserer letzten Tour.

Das Trio 28 von Lensbaby gibt es für Systemkameras mit Micro-Four-Thirds-, Sony E- und Fuji X-Anschluss für etwa 270 Euro . Nicht ganz günstig, aber wo bekommt man schon 3 Objektive zu so einem Preis?

Technische Daten:

  • Brennweite: 28mm
  • Blende: f3.5
  • Naheinstellgrenze: 20cm
  • Fokustyp: manuell
  • Filterdurchmesser: 46mm
  • Twist: 4 mehrfach vergütete Glaselemente in 3 Gruppen
  • Velvet: 3 mehrfach vergütete Glaselemente in 2 Gruppen
  • Sweet: 3 mehrfach vergütete Glaselemente in 3 Gruppen
  • Anschlüsse: Sony E, Fuji X und Micro 4/3

Beispielbilder

1 Kommentar
  1. Hi, interessanter Beitrag. Hab mir heuer auch ein Baby zugelegt (Sweet 50). Jetzt muss nur noch der Lockdown aufgehoben und das Wetter besser werden… Schade dass es das Trio nur für die MFT’s gibt.
    Gruß von der Insel
    Markus

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